Heft 6 – Bau- und Kunstdenkmäler WEISSENSEE 1882

Artikel-Nr.: 978-3-929000-54-2

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[VI. HEFT] – Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen und der angrenzenden Gebiete - Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des KREISES WEISSENSEE 1882, Reprint, 6. Heft. 84 Seiten, 62 Abbildungen, 21 x 14,8 cm, Historischen Commission der Provinz Sachsen, FESTEINBAND.

 

BISHERINGE AUFLAGEN: 1. Auflage 1882 Druck und Verlag von Otto Hendel in Halle a.d.S. - 1. Reprintauflage 1995 und 2. Reprintauflage 2011 im Verlag Rockstuhl

 

INHALT:

 

Einleitung, (Gross-) Ballhausen, (Klein-) Ballhausen, Bonnrode, (Ober-) Bösa, Frömstedt, Gangloffsömmern, Gebesee, Griefstedt (Commende), Grüningen, Günstedt, Henschleben, Herrenschwende, Kindelbrück, Kutzleben, Lutzensömmern, Nausiss, Ottenhausen, Riethgen, Rohrborn, Schallenburg, Scherndorf, Schifa, Schwerstedt, Sömmerda, Straussfurt, (Nieder-)Topfstedt, (Ober-) Topfstedt, Tunzenhausen, Vehra, Waltersdorf, Weisensee, Wenigensömmern, Wudnersleben, Kunststatistische Übersicht, Glockenschau

 

 

 

Einleitung

 

 Als nach den Befreiungskriegen ein Theil des Königreichs Sachsen dem preussischen Staate zugefallen war, wurde im Jahre 1815 der jetzige landräthliche Kreis Weissensee im wesentlichen aus dem alten thüringisch-sächsischen Amte gleiches Namens gebildet. Abgetrennt von letzterem wurden nur die Orte Grossfurra und Bendeleben, die das Fürstenthum Schwarzburg-Sondershausen, ferner Krannichborn und Nöda, die das Gorssherzogthum Sachsen-Weimar erhielt, und endlich das Dorf Grossmonra, welches zu dem Kreise Eckartsberga geschlagen wurde. Dagegen wurde dem neu gebildeten Kreise Weissensee das zum Erfurter Gebiete gehörige ehemals kur-mainzische Amt Sömmerda hinzugefügt, welches nur aus der Stadt dieses Namens und den beiden Dörfern Rohrborn und Schallenburg bestand, und abgesehen von der 1807 bis 1813 währenden französischen Occupation bereits durch den Reichsdeputationshauptschluss vom 6. Juni 1802 an Preussen gelangt war.

 

Das Territorium des nicht besonders arrondirten Kreises umfasst etwa 5 2/3 geographische Quatratmeilen mit rund 27000 Einwohner; es gehören zu demselben 4 gering bevölkerte Städte (Gebesee, Kindelbrück, Sömmerda und Weissensee), von denen Sömmerda die grösste und Kindelbrück die kleinste ist. 1 Marktflecken(Günstedt) und 26 Dörfer, zum Theil von bedeutender Grösse; ausserdem 4 selbständige, isolirt gelegene Güter (das Klostergur Bonnrode, das Stiftungsgut Griefstedt und die beiden Rittergüter Schönstedt und Stödten). Die sämmtlichen Dörfer und das Stiftungsgut Griefstedt haben eigene Kirchen, unter denen sich nur einige wenige Filiale befinden.

 

Nach einer alten Rede, welche die Wartburg als das Haupt und Eckartsberga als den Fuss des thüringer Landes bezeichnet, wird Weissensee mit Vorliebe das Herz Thüringens genannt, und in der That hat sich nirgends so wie in dieser Gegend die echt thüringische Weise, auch in der ungemischten eingenthümlichen Mundart zu behaupten gewusst. Die Anlage der Dörfer, das eigenthümlich ausgeprägte Gemeindewesen, die Zerlegung der Felder in zahllose Wandeläcker war ganz so, wie bereits in Heft II, S. 3 f. ausführlicher beschrieben, verschwindet aber wie anderswo auch hier je länger je mehr infolge der durchgeführten Gemeinheitstheilungen.

 

Sämmtliche Ortsnamen sind ungemischt deutsch. Die Endung –stedt ist 6 mal vertreten, wobei der Vordersatz auf örtliche Eigenschaften, theils auf Personennamen zurückzuführen sein wird; die Endung –sömmern kommt 4 mal vor und scheint auf sumpfige, durchlassende Beschaffenheit des Bodens zu deuten; die Endung – hausen erscheint 4 mal, die Endung –leben 3 mal, beide in Verbindung mit Personennamen; die Endungen –dorf und –see finden sich je 2 mal; letztere bezeichnet die Lage an einem See. Ausserdem kommen je einmal vor die Endungen –rode, -furt, -ingen, -born, -brück, -burg, -schwende (=rode) und –siss (=sedes, Sitz).

 

Nachältester Landesentheilung gehörte der grösseste Theil des Kreises zum „Altgau“, welcher von Mühlhausen bis Griefstedt, von der Unstrut bis auf den „Horn“, den die Wasserscheide zwischen Unstrut und Wipper bildeten, mit der Haynleite parallel streichenden Höhenzug reichte. Zu dem südlich von der Unstrut gelegenen Gau „Südthüringen“ gehörte nur der Strich zwischen Sömmerda und Gebesee; das sich auf beiden Seiten der Unstrut erstreckende Gebiet von Gebesee lag also in beiden Gauen. – Die wichtigsten politischen Ereignisse, die den Kreis während der thüringisch-sächsischen Zeit berührt haben, sind in den einleitenden Bemerkungen zu dem die Kreisstadt betreffenden Artikel (s. Weissensee) erwähnt.

 

In kirchlicher Beziehung gehörte das Amt Weissensee im Mittelalter zum bischöflichen Sprengel der Erzbischöfe von Mainz, und zwar zu dem Archidiaconate Jechaburg; das Amt Sömmerda stand unter dem Domstifte S. Mariae in Erfurt, und Gebesee unter der Sedes Herbisleben des Gothaer Archidiaconats. – In Griefstedt hatten die Deutschen Ritter, und in Weissensee die Johanniter eine Commende; ausserdem waren nur die Frauenklöster Bonnrode und Ottenhausen für Bendectinerinnen, und Gross-Ballhausen für Cisterziensernnnen vorhanden.

 

Der Hauptfluss des Kreise ist die Unstrut (s. Heft IV, S. 4); sie betritt ihn südwestlich, unweit Gebesee, und verlässt ihn als ansehnlicher Fluss nordöstlich, unterhalb Griefstedt, nachdem sie rechts die Gera (die nur unweit ihrer Mündung bei Gebesee den Kreis berührt), die Gramme und die Lossa, links den Schambach, den Prösebach, die Helbe und die Wipper aufgenommen hat. Die Helbe wurde schon im 14. Jahrhundert oberhalb Greussen durch ein Wehr abgefangen und in einem nach Weissensee geleiteten Arme der Thalsohle entzogen, während der wasserarme Wildbach den Namen „Lache“ annahm. – Längs der Unstrut erheben sich zum Theil unbedeutende Höhenzüge, die nirgends eine Meereshöhe von 325 m erreichen; der niedrigste Punkt liegt an der Unstrut bei Kindelbrück und hat nur gegen 178 m Höhe. – Am östlichen Rande des Kreises drängen sich die Wasserläufe sehr nahe zusammen, und die sich hier ausdehnenden feuchten Wiesen, die häufigen Ueberschwemmungen unterworfen sind, werden (wie auch anderswo in Thüringen) „Riehte“ genannt. Ach bei Gebesee erstrecken sich ausgedehnte sumpfige Niederungen von 1000 bis 1200 Hektaren, wo bei dem trägen Abflusse der Gewässer die Entwässerung misslich ist, und man deshalb der Nutzung des „saueren“ Graswuchses die Anzucht von Erlen und Weiden vorzieht.

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