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Nießler, Heinz

Nießler, Heinz

Foto: privat 2004

Am 30.08.1928, als erstes Kind von Frieda und Heinrich Nießler im böhmischen Teplitz geboren, musste der junge Heinz schon früh Verantwortung übernehmen, denn es sollten noch 7 Geschwister folgen.
Seine Lebensträume gingen in zwei Richtungen. Einerseits wollte er gern zur See fahren und andererseits sein künstlerisches Talent ausleben. Das künstlerische Talent kam wohl in der Kadettenausbildung im Allgäu zu kurz, die Begabung fürs Segeln hingegen konnte er auf dem Chiemsee unter Beweis stellen. Nach kurzem Kriegseinsatz folgten aber die Leidensjahre der Gefangenschaft. Danach kam die für seine Gesundheit verhängnisvolle Abordnung in den Uranbergbau. Allerdings lernte er dort auch seine spätere Frau Fredegilda kennen und nach der Geburt des ersten von zwei Söhnen zogen Sie ins Werratal nach Falken, wo die Eltern nach der Vertreibung wieder eine neue Heimat gefunden hatten. Nach kurzer Tätigkeit in einer Ziegelei entwickelte er schnell berufliche Qualifikationen im Automobilwerk Eisenach. Die legendären Betriebsfeste, die er mit hochklassiger künstlerischer Besetzung ausrichtete, sind vielen noch heute bekannt. Im Betriebs-Ferienlager des AWE waren oft Kunststudenten zu Gast, denen sich Heinz Nießler gern anschloss, um mit ihnen in Seminaren seine künstlerische Ader zu pflegen. Zahlreiche Aquarelle und fotorealistische Gemälde sind auf diese Art entstanden. Die weitaus größere Zahl künstlerischer Produkte kamen allerdings aus seinen akribisch vorbereiteten Fotoexkursionen. Sogar eine handelsübliche Postkarte ist dabei entstanden. Viele dieser großformatigen Bilder, mit denen er auch einige Preise gewonnen hat, sind noch heute in der vom ehemaligen Lehrer Friedhelm Berndt eingerichteten Heimatausstellung in Falken zu sehen. Für alle bedeutenden Ereignisse im Dorfleben erstellte er als „Dorf-Fotograf“ in langen Nächten die entsprechenden Fotografien für die Bewohner.
Am 06.08.2007 starb Heinz Nießler nach langer schwerer Krankheit, bedingt aus der Bergmannszeit, in Eisenach.

September 2012                                                                              Karl-Heinz Nießler