von Jürgen Möller, 2. bearbeitete Auflage 2010, Festeinband, 224 Seiten mit 92 Abbildungen, darunter 84 s/w Fotos, 4 Tafeln und 4 Karten.
Weitere Informationen:
Die Kampfhandlungen im Raum nördlich MühlhausenLangensalza und der Vorstoß des V. US Corps von der Werra durch die Landkreise Heiligenstadt, Worbis und Sondershausen zur Unstrut und weiter zur Saale.
Das Buch ist der erste Band einer mehrteiligen Dokumentationsreihe des
Autors, die sich mit der amerikanischen Besetzung Thüringens im Jahr 1945
befasst. Gegliedert in die Vormarschabschnitte der beteiligten Corps der US
Army wird erstmals aus militärischer Sicht und unter Verwendung amerikanischer
und deutscher Militärunterlagen sowie Zeitzeugenberichten der chronologische
Ablauf der Besetzung bis zum Abzug der amerikanischen Truppen aus
Mitteldeutschland detailliert nachvollzogen.
Das erste Buch schildert einführend die militärische Lageentwicklung Ende
März/Anfang April 1945 und die Situation nach der Besetzung des Raumes
Mühlhausen Langensalza durch die 3rd US Army zwischen dem 4. und 8.
April 1945. Daran anknüpfend wird der Vormarsch des V. US Corps der 1st US
Army aus dem Raum Kassel Göttingen durch Teile des Eichsfelds, der
Hainleite und des Kyffhäusergebirges bis zur Unstrut und Finne sowie der weitere
Vorstoß zur Saale für den Zeitraum 8. 12. April 1945 betrachtet. Dabei wird
sich ausführlich mit der Besetzung der Städte Sondershausen und Bad
Frankenhausen beschäftigt. Abschließend erfolgt eine kurze Betrachtung der
amerikanischen Besatzungszeit bis zum Abzug der Amerikaner und der
Eingliederung Thüringens in die Sowjetische Besatzungszone.
Inhalt:
Die militärische Lageentwicklung auf Seiten der Alliierten bis Anfang April 1945
Die deutsche Front in Thüringen Anfang April 1945
Der Vorstoß des V. US Corps durch Nordthüringen
Die amerikanische Besatzungszeit in Nordthüringen
Die Gliederung der 3rd US Army während der Besetzung Mitteldeutschlands
Die Gliederung der lst US Army während der Besetzung Mitteldeutschlands
Die Gliederung der Amerikanischen Streitkräfte während der Besatzungszeit in Mitteldeutschland April/Mai
1945
Die Gliederung der Amerikanischen Streitkräfte während der Besatzungszeit in Mitteldeutschland Mai/Juni
1945
Epilog
Anlagen
Abkürzungs Verzeichnis
Quellenverzeichnis
Pressstimmen: Bad Langensalzaer Heimatbote vom 11.05.2010 NR.18/010 von Birgit Ludwig:
Anfang April 1945 endete für die Region Bad Langensalza mit dem Einmarsch amerikanischer Truppen de facto der Zweite Weltkrieg. Einen Monat später war er mit der Kapitulation der-Nationalsozialistischen Machthaber in Berlin in ganz Europa vorbei. In die Erinnerung der Überlebenden hat er sich durch die unmittelbaren Schrecknisse von Nazidiktatur, Kriegshandlungen und deren Folgen - abermillionen Tote und Versehrte, Hunger, Krankheit, Obdachlosigkeit, Entwurzelung - unauslöschlich eingebrannt.
Mittlerweile wächst in unserem Land bereits die vierte Nachkriegsgeneration heran, sind selbst jene, die in der bitteren Kriegszeit geboren wurden, oft schon Urgroßeltern. Die Erinnerung an die Ereignisse jener Zeit, deren Wiederholung mit aller Kraft unmöglich zu machen die Überlebenden einst schworen, werden immer schemenhafter, undeutlicher. Umso schwerer wiegt die Pflicht, das konkrete Wissen um jene Zeit in unserem kollektiven Gewissen aufzuheben, zu bewahren. Das klassische Medium dafür war und ist das Buch.
Nachdem der Bad Langensalzaer Verlag Rockstuhl in den letzten Jahren mehrere Publikationen vorstellte, die u. a. die letzten Kriegstage in und um Langensalza beleuchteten, erschien dort unlängst das Buch "Der Kampf um Nordthüringen im April 1945" von Jürgen Möller, der auf mehr als 220 Seiten die Kampfhandlungen im Raum nördlich Mühlhausen-Langensalza und den Vorstoß des 5. US-Corps von der Werra durch die Eichsfeldkreise und Sondershausen zur Unstrut und weiter bis zur Saale dokumentiert. Möller eröffnet mit diesem Band eine mehrteilige Reihe von militärgeschichtlichen Abrissen zum Kriegsende in Thüringen.
Im Unterschied zu den meisten der bisher erschienen Texte über das Kriegsende im Freistaat mit stark regionalem Charakter soll diese Reihe erstmalig systematisch und detailliert den Ablauf der amerikanischen Besetzung aus militärischer Sicht aufzeigen. Grundlage hierfür sind neben den wenigen zum Thema vorhandenen Unterlagen des Bundesarchivs die regional bislang kaum ausgewerteten Kriegstagebücher und Chroniken der amerikanischen Verbände und Einheiten, die heute im "National Archiv" in Maryland, USA, aufbewahrt werden. Durch sie können die Ereignisse Stunde für Stunde, Tag für Tag nachvollzogen und im Kontext regionale Ereignisse teilweise neu bewertet werden.
Möllers Arbeit ist nicht konzipiert als flüssig zu lesende zeitgeschichtliche Abhandlung mit Unterhaltungspotential. Vielmehr gibt sie dem heimatgeschichtlich Interessierten fundiertes Faktenmaterial in die Hand, liefert belegte Tatsachen und nicht ideologisch gefärbte Interpretation derselben.
Das Buch besticht durch seine minutiöse zeitliche Zuordnung der militärischen Aktionen, die mit Zeitzeugenberichten verbal und mit Archivfotos auch bildlich illustriert werden. Die ebenfalls einfließenden geheimen Tagesberichte der Deutschen Wehrmachtsführung belegen vor allem, wie wenig real oder unkonkret dort zu dieser Zeit bereits die Ereignisse mitten in Deutschland wahrgenommen wurden.
Jürgen Möller zitiert in seinem Buch einleitend Ida Friederike Görres Sentenz;
"Antworten stehen am Ende, nicht am Anfang unseres Weges"
Eine Metapher dies, die nicht nur für das Leben des Einzelnen, sondern auch für komplexe historische Ereignisse gilt, wie Möller selbst mit seiner nun vorliegenden Arbeit unter Beweis stellt.
Birgit Ludwig