Urkundenbuch der Stadt und Kreis Langensalza 775–1212

Artikel-Nr.: 978-3-86777-051-4

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Urkundenbuch der Stadt und des Kreises Langensalza während des Mittelalters / von Albert Wenzel (1844-1913)

Bd. 1: Regesten, Urkunden sowie Auszüge aus anderen mittelalterlichen Quellenschriften von der ältesten Zeit bis zur Erhebung Langensalzas zur Stadt. -

Langensalza : Beyer, Reprint 1908/2009 04.2009, Festeinband mit 321 Seiten.


Inhaltsübersicht.
Verzeichnis der bei diesem Bande gebrauchten wichtigeren und kleineren
Literarischen Hilfsmittel, die z. T. in Dissertationen, Programmabhandlungen
und Zeitschriften enthalten und deshalb mit Abkürzungen zitiert sind X- XVIII
Inhaltsübersicht XIX-XX
Urkunden, Regesten u. a. mittelalterliche Quellenschriften von der ältesten
Zeit bis 1212 1-226
1. Bis zum Jahr 1075 1-45
2. Der Sachsenkrieg des Jahres 1075 45-67
a) Vorbereitungen zum Sachsenkrieg 45-50
b) Das königliche Heer vor der Schlacht am 8. u. 9./6.1075 50-51
c) Das sächsische Heer vor der Schlacht am 8. u. 9./6.1075 51-54
d) Die Schlacht bei Homburg oder Langensalza 9./6.1075 54-62
a) Der Angriff 55-56
ß) Der Kampf der Schwaben und Bayern 56-58
?) Entscheidung und Resultat der Schlacht 58-61
e) Unterwerfung der Sachsen bei Ober- und Niederspier 62-63
3. Die Schlacht bei Flarchheim 27./1.1080 64-67
4. Urkunden, Regesten u. andere mittelalterl. Quellenschriften nach den
Schlachten bei Langensalza u. Flarchheim vor dem Jahr 1212 68-225
5. Ottos IV. Feldzug gegen Thüringen. Langensalza wird Stadt 225
6. Günther v. Salza kauft Döllstedt und Ufhoven 226
Excurs I. Die Augustiner Chorherrenstifter Dorla und Burschla 227-231
„ II. Kaiser Heinrich (II.) schenkt dem von seiner Gemahlin gegründeten
Nonnekloster Kaufuungen den Hof Heroldeshausen 231-232
„ III. Der Annalist von 1075 an 232-234
„ IV. Heinrich IV. und die Sachsen von 1075-1080 234-235
„ V. Die obersten Hofbeamten des deutschen Königs, die Pfalzgrafen
am Rhein und in Sachsen 236-248
„ VI. Stammtafel der Landgrafen v. Thüringen 249-250
„ VII. Die Rheingrafen 252-252
„ VIII. Adel – Ministerialität – Milites. Die Herren v. Treffurt, v. Salza
u. v. Döllstedt (Strantz v. Döllstedt) 252-260
„ IX. Der Ackerbau im Mittelalter 260-263
„ X. Die wichtigsten adligen Geschlechter im nordwestl. Thüringen, dem
südlichen Harze, dem Eichsfeld u. i, nordöstlichsten Hessen 263-278
„ XI. Die Klöster und ihr Verhältnis zum Papst, Bischof, Abt bis zum
Beginn des 13. Jahrhunderts 278-284
„ XII. Das Benedektinerkloster Homburg 284-290
Register 291 ff.
 

Bd. 1: Regesten, Urkunden sowie Auszüge aus anderen mittelalterlichen
Quellenschriften von der ältesten Zeit bis zur Erhebung Langensalzas zur
Stadt. - Langensalza : Beyer, 1908. - XX, 321 S.

Vorwort

Seit ungefähr einen Vierteljahrhundert hat sich in der Geschichtsforschung eine bedeutende Wandlung vollzogen. Früher blickte die allgemeine Geschichte, wie sie die Dozenten an den Universitäten lehrten – nur in wenigen Staaten gab es Lehrstühle für Landesgeschichte – mit einer selbstbewußten Überlegenheit auf die Orts- und Landesgeschichtsforschung herab, wie sie in den Geschichtsvereinen zum größten Teil von Dilettanten betrieben wurde.
Allmählich aber änderten sich die Verhältnisse. Die allgemeine Forschung begann kulturgeschichtliche Probleme zu behandeln, die zunächst stets zur Beschäftigung mit örtlich begrenzten Stoffen führen müssen und näherte sich damit der ortsgeschichtlichen Forschung. Andererseits wurde diese selbst immer wissenschaftlicher und sah demgemäß immer mehr im Besonderen das Allgemeine, in den engeren Problemen die großen Fragen einer wahrhaft intensiv betriebenen allgemeinen Forschung. Die Pflege der Landes- und Ortsgeschichte neben der allgemeinen Geschichte bedarf jetzt keiner besonderen Rechtfertigung mehr. Hier haben sich die Anschauungen im Laufe der letzten Jahrzehnte wesentlich geläutert, und ein friedliches Nebeneinander beider Forschungszweige, die sich immer mehr und mehr gegenseitig ergänzen, ist an Stelle der vormals teilweise feindlichen Befehdung getreten. Für eine beträchtliche Anzahl von Landschaften (Staaten, Provinzen) sind meist mit öffentlichen Mitteln unterhaltene oder wesentlich durch sie unterstützte „Historische Kommissionen“ entstanden, die ihre Aufgabe darin sehen, Quellen zur Landesgeschichte zu veröffentlichen. Die Zahl der Geschichtsvereine ist stetig gewachsen, und mehr als 150 der bedeutendsten von ihnen sind jetzt durch den 1852 begründeten „Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine“ miteinander zu gemeinsamer Arbeit verbunden. Das Korrespondenzblatt des Gesamtvereins, welches monatlich erscheint, gibt reichlich Nachricht darüber, was die Vereine in jeder Landschaft wirken. Die jährlichen Hauptversammlungen unterrichten über die verschiedensten Forschungsergebnisse und regen zu allerlei Arbeiten an. Die allgemeingeschichtlichen Zeitschriften, wie „Historischen Zeitschrift“ und „Historische Vierteljahresschrift“ nehmen regelmäßig Notiz von den geschichtlichen Forschungen in den Landschaften.
Es könnte wohl auffallen, warum das Urkundenbuch von „Stadt und Kreis Langensalza“ nicht in den „Geschichtsquellen der Probvinz Sachsen“ erscheint. Nicht ohne Grund haben Anemüller und Dobenecker (Z. d. V. f. th. Gesch. u. Altert. N. F. VII 289 und 580) beklagt, daß die thüringisch-sächsische Geschichtsbibliothek von Paul Mitzschke 1899 und 1891 separat erschienen ist und befürchtet, daß durch diese neue Quellensammlung die Publikationen zur thüringischen Geschichte nur noch mehr zersplittert würden.
Bei dem vorliegenden Werke war es aber doch etwas anders: Es wird niemand verargen, daß ich es bei meiner knapp bemessenen Zeit nicht mehr unternehmen wollte, die Kopialbücher des Mühlhäuser Stadtarchivs, auf welch der jetzige Oberbibliothekar an der Königlichen öffentlichen Bibliothek, frühere Oberregierungsrat und Archivrat am Kgl. Sächsischen Hauptstaatsarchiv zu Dresden, Dr. Hubert Ermisch zuerst (cf. Cos. Dipl. Sax. Reg. I. B. 1, S XVI und XIX) aufmerksam gemacht hatte, für meine Zwecke auszunutzen, wie die Historische Kommisssion der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt es wünschte. Ich hätte dazu noch mehr als 25 Folianten von Kopial- und Notulbüchern, zu denen keine Inhaltsverzeichnisse existieren, durchgehen müssen, eine Arbeit, die schon allein ein vieljähriges Studium an Ort und Stelle notwendig macht; beides war mir bei meinem Alter und meiner hiesigen Stellung nicht möglich. So mußte ich denn, so leid es mir tat, da ich den Wert dieser Fundgrube auf Grund eigener Anschauung kennen gelernt hatte, auf die Ausbeutung dieser fast noch ungehobenen Schätze, die für die deutsche und speziell die sächsisch-thüringische Geschichte von großem Werte sind, verzichten. Ich tat es aber um so ruhigeren Herzens, weil vorauszusehen war, daß sie in allernächster Zeit im Zusammenhange (sie reichen nämlich von 1382 bis 1803) würden veröffentlicht werden. In der Tat hat die Historische Kommission der Provinz Sachsen auf Vermittlung des inzwischen verstorbenen Archivdirektors Dr. Ausfeld in Magdeburg die Herausgabe der Mühlhäuser Kopialbücher in ihr Arbeitsprogramm aufgenommen und sie dem damaligen Stadtarchivar Prof. Dr. E. Heydenreich in Mühlhausen übertragen. Wer freilich die mühevolle Arbeit wirklich ausführen wird, steht noch dahin. Denn Heydenreich wurde bald darauf Kgl. Kommissar für Adelsangelegenheiten im Ministerium des Innern zu Dresden, und auch sein Nachfolger in Mühlhausen Dr. Kunz v. Brunn, genannt v. Kauffungen, soll seine Stelle schon wieder aufgegeben haben.
Ich blieb deshalb bei meinem ursprünglichen Arbeitsplan. Wenn ich demselben auch nicht die Ausdehnung geben konnte, wie die historische Kommission es wünschte, so wollte ich wenigstens meine jahrelangen Studien in auswärtigen Archiven verwerten. Das Langensalzaer Urkundenbuch umfaßt deshalb jetzt nicht nur den Kreis Langensalza, sondern auch Teile der benachbarten preußischen, gothaischen, schwarzburgischen und weimarischen Gebiete. Natürlich steht im Mittelpunkt des Ganzen immer die Stad tLangensalza. Selbstverständlich finden die kirchlichen resp. Klösterlichen Institutionen der Stadt und der Umgegend gebührende Berücksichtigung, ebenso auch das Geschlecht der Dynasten von Salza und seine verwandten Sippen. ¹) Dazu gehören vor allem die Herren v. Treffurt (und die mit diesen verwandten Herren v. Bilstein und v. Spangenberg). Damit bietet sich uns ein bequemer Übergang zu der Ganerbschaft Treffurt, welche lange Zeit drei Herren: Mainz. Sachsen und Hessen untertan war. Zu dieser Ganerbeschaft gehörte die Vogtei Dorla, die wieder in enger Beziehung zum St. Peter- und Paulstift Dorla stand, das 1472 nach Langensalza verlegt und mit der hiesigen Bergkirche St. Stephani verbunden wurde. – Nachdem dann noch die Urkunden über die Bauernunruhen in Thüringen und speziell Langensalza und Umgegend aus den 20er Jahren des 16. Jahrhunderts Aufnahme gefunden, soll die Einführungen der Reformation in Langensalza – am 1. Pfingstfeiertage wurde die erste lutherische Predigt in der hiesigen Bonifaciuskirche gehalten – und die Aufhebung der Klöster, speziell des Klosters Homburg 1544, den Schluß des Werkes bilden.
Dies wäre mein Arbeitsprogramm, wie es mit vorschwebte. Danach würde Bd. II die Zeit bis 1346, Bd. III die Zeit bis 1544 umfassen. Da die Zeiträume aber sehr große sind, so müßten die Bände in verschiedenen Abschnitten zur Veröffentlichung kommen. Denn wenn z. B. bis 1247 Dobeneckers vorzügliche Regesta Diplomataria ausreichen und auch bis 1288 Böhmer-Wills Regesta Maguntina noch gute Dienste leisten, so ist man für die folgende Zeit fast ganz auf eigene archivalische Studien angewiesen. Da ist es nun sehr zu begrüßen, daß so viele Urkunden noch erhalten sind. Außer den wertvollen Schätzen in den Archiven zu Mühlhausen, Gotha, Weimar und Marburg, sei nur erwähnt, daß auch unser Langensalzaer Stadtarchiv außer dem Homburger Kopialbuch noch 515 Original-Diplomata birgt. Unermeßlich reich ist aber vor allem das Kgl. Hauptstaatsarchiv zu Dresden, das nach meinen eigenen Auszügen aus den dortigen Repertorien allen bis zum Jahre 1472 weit über 50 Orte und über 30 adelige Geschlechter, die für uns in Betracht kommen, aufführt. Gewiß eine stattliche Schar, um die es sich schon verlohnt, die Schätze des Kgl. Hauptstaatsarchivs zu Dresden zu heben!
Möge das Buch eine freundliche Aufnahme finden!
Es bleibt mit nur noch übrig den Verlegern des Urkundenbuchs, den Herren Friedrich Mann, Hugo Beyer und Dr. Albert Mann für das an dem Werke betätigte Interesse meinen verbindlichsten Dank zu sagen.

Langensalza, 1908.

A. Wenzel.
¹) Über einige adelige Geschlechter, die Aufnahme in das vorliegende Urkundenbuch gefunden haben und anscheinend nicht hinein gehören, hier noch ein paar Worte. Es handelt sich um die Grafen von Boyneburg, die Grafen v. Winzenburg und die Grafen v. Stade. Alle 3 Familien sind miteinander verwandt. Die Grafen von Boyneburg gehören zu den Nachkommen des Grafen Otto v. Nordheim, der bis 1070 Herzog von Bayern war und als Kaiser Heinrichs IV. gefürchtetester Gegner galt. Nach der Schlacht bei Homburg am 9./6. 1075, in der u. a. der sächsische Graf Gebhard v. Supplinburg gefallen war, gründete zur Erinnerung an ihren Gatten dessen auf dem Schlachtfelde das Benedektiner-Nonnekloster Homburg (cf. Excurs XII). Der einzige Sohn aus ihrer Ehe war Lothar, Graf v. Supplinburg, der 1133 als Lothar III. (v. Sachsen) den deutschen Kaiserthron bestieg. Er war vermählt mit Richenza, der Erbin von Sachsen, deren einzige Tochter Gertrud Herzog Heinrich den Stolzen v. Bayern u. Sachsen heiratete. Aus dieser Ehe stammte Heinrich der Löwe ab. Die ganze Welfenfamilie pflegt u. beschenkte die Stiftung ihrer Vorfahren, niemand aber mehr als Heinrich des Löwen ältester Sohn, wie der Rheinpfalzgraf Heinrich. Grund genug dieser Familie, von denen der zweite und dritte Sohn Ottos v. Nordheim den Namen Sigfrid v. Boyneburg führen, in unserem Urkundenbuch einen Platz zu gönnen- - Richenza, die Witwe Sigfrids IV. v. Boyneburg heiratete in zweiter Ehe, Heinrich v. Winzenburg, Graf v. Plesse, den 2. Sohn des Grafen Hermann I. v. Winzenburg. Schon an und für sich würde die Familie der Winzenburger in keinem thüringischen Geschichtswerk, welche diese Zeit behandelt, fehlen dürfen. Waren sie doch, wenn ihre Stammburg auch bei Göttingen lag, das vornehmste Adelsgeschlecht des Thüringer Landes, denn Heinrichs älterer Bruder Hermann II. besaß hier eine solche Macht, daß er eine Zeit lang den Titel „Landgraf, comes patriae“ führte. Wenn wir nun die Familie fortwährend in der Umgebung der Kaiser und Könige finden und sie andererseits in 50 unserer Urkunden erwähnt worden, so mögen wie sie im Langensalzaer Urkundenbuch auch nicht missen. – Die Grafen v. Stade stammen von Graf Udo II., Markgraf der Nordmark , ab, der mit einer Stieftochter Ottos v. Nordheim verheiratet war. Dessen Enkel Markgraf Udo IV. hatte eine Tochter des Grafen Hermann I. v. Winzenburg zur Gattin, und seine einzige Schwester Luitgard heiratete in 3. Ehe Graf Hermann II. v. Winzenburg, mit dem sie am 30./1. 1152 ermordet wurde. Alles Nähere vgl. Urkk. 161. 219. 235. 281. 282. – 73. 136. 148. 163. 176. 179. 204. 219. – 76. 83. – 85. 88-90. 95-100. 103-109. 111-117. 119. 122-124. 127. 150. – 129. 326. 138. 153. 163. 176. 179. 202. – 77. 138. 150. 262.
 

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