Die russische Episode

Artikel-Nr.: 978-3-86777-198-6

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Mein abenteuerliches Leben in Deuschland und in der Sowjetunion 1923 bis 1951. Herausgegeben von Thomas Müller und Anna E. Altmann, 352 Seiten mit 25 Abbildungen. Der Teil 2 („Die russische Episode“) ist unter dem Titel Shop-Floors and Prisons von der Central and East European Studies Society of Alberta in englischer Sprache herausgegeben worden (ISBN 0-88864-855-3; Edmonton (Kanada) 1987).

Inhalt:
Vorwort der Herausgeber - Einleitung -  
Teil 1:  Überwinden von Hindernissen
Teil 2:  Die russische Episode
Teil 3:  Wieder in Deutschland
Teil 4:  Letzte Kriegs- und erste Nachkriegsjahre
Teil 5:  Eine erste kanadische Erfahrung
Nachbemerkung der Herausgeber
Anhang 1: Zwei Briefe von H. A. an seine Freunde in Deutschland
Anhang 2: Geleitwort des Herausgebers der kanadischen Ausgabe von Teil 2
Anhang 3: Das Leben meines Vaters Leo Altmann
Anhang 4: Brief von Leo Altmann aus der Schweiz vom Dezember 1932

Vorwort:
Nichts beleuchtet eine Zeit so gut wie die Geschichten, die das Leben schreibt. Es wäre daher höchst bedauerlich, wenn die Beschreibung eines so prall gefüllten Lebens wie das von Hans Altmann dem Vergessen anheimfiele.  Der Autor hatte beim Niederschreiben seiner Erinnerungen als Leser seine familiären Nachkommen im Blick; sie sollten einmal mehr über ihre Herkunft wissen, als ihm das vermittels seines Vaters vergönnt war. Aus diesem Grund hat er alles in Englisch verfasst, denn seine Nachkommen sind spätestens ab der Enkelgeneration „echte“ Kanadier. Die Mühe des Erinnerns und Aufschreibens hat sich gelohnt. Es ist nicht nur das Leben von Hans Altmann, das uns durch seine vielen jähen Wendungen fesselt, er hat es auch so wunderbar beschrieben, dass das Lesen größtes Vergnügen bereitet.  Hans Altmann war ein außergewöhnlicher Mensch, der sich das Leben alles andere als leicht gemacht hat. Oftmals war es sein eigener Charakter, der ihm zusätzliche Bürden auferlegte, zusätzlich zu den objektiv gegebenen seiner Zeit. Und diese Zeit hatte es in sich. Er gehörte zu der Generation, die zwei Weltkriege und die schlimme Zeit dazwischen miterleben musste. Die Berührung mit der sowjetischen Diktatur hätte er vielleicht nicht nötig gehabt, aber wer will heute über seine Entscheidungen den Stab brechen? Er ist geradlinig durch sein Leben gekommen und wer vermag es zu sagen, ob er die Situationen, in denen sein Leben buchstäblich am seidenen Faden hing, mit anderen Entscheidungen so glimpflich überstanden hätte. Die Hauptschauplätze, auf die uns Hans Altmann führt, sind Deutschland, die Sowjetunion der dreißiger Jahre, die Kriegsschauplätze in Nord- und Ostsee und die Schiffe, auf denen er zur See fuhr. Hans Altmanns Entschluss, Europa zu verlassen und nach Kanada auszuwandern, fiel in eine Zeit, in der sich die Dinge in Deutschland gerade wieder zum Besseren zu wenden begannen (1951). Es war wohl die Folge einer lange angestauten Verbitterung über deutsche Verhältnisse, die ihn dazu veranlassten. Wenn man seine ersten Eindrücke von dieser neuen Heimat am Ende seines Berichtes liest, ahnt man, dass er sich mit diesem Schritt einem neuerlichen Daseinskampf stellen musste. Aber er hat sich auch dort behauptet und im Alter von 44 Jahren eine völlig neue Existenz aufgebaut. Nachdem man ihn durch seinen Bericht kennen gelernt hat, will man gerne glauben, dass die Weite und Ursprünglichkeit von Kanada und die dünne Besiedelung dieses Landes seinem Charakter mehr entsprachen als die Lebensbedingungen in Deutschland. Der 2. Teil (Die Russische Episode) war der Universität von Alberta immerhin interessant genug, um ihn separat als Buch unter dem Titel Shop-Floors and Prisons herauszugeben. Diese Publikation gab den Anstoß für die Entstehung dieses Buches.  
Thomas Müller, Dresden 2010

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Mein Vater wäre zutiefst befriedigt gewesen, wenn er erlebt hätte, dass seine Memoiren in Deutschland veröffentlicht werden. Der Dank dafür gebührt ganz Herrn Thomas Müller, der den Wert des Manuskriptes erkannt hat und der mit Geduld und Ausdauer gegenüber seinem Mitherausgeber, mit seiner bemerkenswert einfühlsamen Übersetzung und mit seinen technischen Fähigkeiten und Erfahrungen dieses Buch möglich gemacht hat.  Herrn Müllers gewissenhafte Ausführung der Übersetzung hat einen deutschen Text hervorgebracht, in dem ich die Stimme meines Vaters hören kann. Diese Stimme ist oftmals befangen, denn er war ein Mann seiner Zeit, der für die Nachkommen schrieb. Er verbarg seine Fähigkeiten und Errungenschaften hinter einer übertriebenen Bescheidenheit, die offenkundig ungerechtfertigt war. Mein Vater war zwar ein wahrhaft bescheidener Mensch, aber er war auch außergewöhnlich begabt. Seine Intelligenz und sein Einfallsreichtum schimmern durch den Text hindurch. Er war ein gut aussehender, kräftiger und charmanter Mann. Er hatte eine schelmische Heiterkeit, die ihn dazu bringen konnte, in unserer kleinen Küche zu tanzen und haarsträubende Geschichten zu erzählen, so als seien sie absolut wahr. Nur ein kleines Zucken seiner großen Nase verriet uns, dass er dabei war, Seemannsgarn zu spinnen.  Es schien mir immer, dass das Leben meines Vaters dem Verlauf eines Märchens gefolgt ist: Wie viele Märchenhelden war er der jüngste von drei Söhnen, der sich allein und mittellos auf den Weg machte, um mit unbekümmerter Tapferkeit und einem großmütigen Herzen Abenteuer zu erleben, immer bereit, das wenige, was er hatte, mit anderen zu teilen, immer für Wunder empfänglich und auf ein glückliches Schicksal vertrauend. In Zaubermärchen werden dem Helden Prüfungen auferlegt, die er nicht ohne die Hilfe von Fabelwesen bestehen kann – sprechende Frösche, kleine graue Männchen, bucklige alte Weiber. Die stehen ihm zu Diensten, denn er ist demütig genug, um sie zu erkennen und mit Respekt zu behandeln. Mein Vater gewann am Ende seiner Geschichte nicht die obligate Königstochter und das halbe Königreich, aber wie ein Märchenheld fand er die Helfer, die er brauchte, um die schlimmen Prüfungen, die er auf seinem Lebensweg bestehen musste, zu überleben.  Mein Vater  wählte selten den einfachen Weg, aber er hatte Vertrauen in die Zukunft. Er war bereit, die Dinge so zu nehmen, wie sie kamen und daraus das Beste zu machen. Diese Aufgeschlossenheit und dieses Vertrauen zum Leben werden durch ein Lied ausgedrückt, das mein Vater bei der Wandervogel-Bewegung, während der glücklichsten Zeit seines Lebens, gelernt hatte. Es war eins seiner Lieblingslieder und wir sangen es oft, speziell wenn er von zu Hause weg war und wir mit unseren Gedanken bei ihm sein wollten. Es ist das Lied  „Der Mond ist aufgegangen“ von Matthias Claudius. Es wurde von einem seiner jungen Freunde zu seiner Beisetzungsfeier im September 1989 vorgetragen.  Anna E. Altmann, Edmonton 2010

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