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Sagen und Märchen – Schlesien – Preußen – Sachsen 1888

Artikel-Nr.: 978-3-86777-327-0

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Sagen und Märchen mit Schlesien, Preußen, Sachsen, Schwaben 1888 – Rosalie Koch, Reprint 1888/2011 (Wortgetreue Transkription). Pb. mit 120 Seiten und neun Zeichnungen von Rudolf Geißler.

 

 

Inhalt

 

Zaunkönig. Ein Märchen

 

Die Fingerlings-Braut. Eine altpreußische Sage.

 

Der Schloßberg. Eine Sage

 

Das Meerfräulein. Eine Sage

 

Die drei Schwestern. Eine schwäbische Sage.

 

Das Fräulein auf dem Schloßberge. Eine schwäbische Sage.

 

Der Pirol oder Pfingstvogel. Ein Märchen

 

Der Mühlberg. Eine sächsische Sage.

 

Der Hinzelmann

 

Der Quästenberg. Eine Harz-Sage.

 

Gottsche Schaf. Eine schlesische Sage.

 

Noch einmal der Rübezahl

 

 

 

Vorwort:

 

Wie ein Gruß aus längst vergangener Zeit klingt es, wenn heut ein Büchlein meiner seligen Freundin Rosalie Koch erscheint, nachdem sie nun schon seit 8 Jahren heimgegangen ist. Ein Gruß – nicht eigentlich an das junge Völkchen, welches diese Märchen lesen wird; denn diejenigen, welche jetzt Kinder sind, kennen die nicht, welche wieder so freundliche zu ihnen redet und den Kindern gilt`s auch gleich, wer eine Erzählung oder ein Märchen geschrieben hat. Es geht mit den Märchen wie mit dem Volksliede: niemand weiß, wo es herkommt, wer es zuerst sang – genug, daß es da ist, daß alle sich an ihm erfreuen!

 

Den Müttern gilt dieser Gruß, die ihren Kindern gern eine liebliche Jugendschrift in die Hand geben; zunächst Euch, welche Tante Koch, Tante Schäffer und ich so gern „unsere Kinder“ nannten, als Ihr selbst noch klein waret und in Jauer bei uns in Pension und Schule einen Teil der glücklichen Jugendzeit durchlebtet! Im Geist steht gewiß wieder vor Eurem innern Auge die liebe Tante Koch, wie sie s fröhlich bei allem Ernst, so thatkräftig und emsig, so gerecht und besonders so kinderliebend war. Einige von Euch erinnern sich gewiß der hohen Wonne, die es Euch bereitete, wenn sich Tante Koch erbitten ließ, eines der Manuskripte an denen Ihr sie oft fleißig schreiben saht, Euch vorzulesen ehe es gedruckt wurde. Als einmal der Schluß einer Erzählung nicht befriedigte, weil er gar traurig war, wie groß war da Euer Entzücken, als sie euch zuliebe die Geschichte derart änderte, daß sich dann die Verschlingung im fröhlichen sinne löste. Tante Koch verstand es meisterhaft, lebensvolle Gestalten zu schaffen, packende Situationen zu erfinden und so das Interesse und die Spannung der Kinder bis zum Schluß der Geschichte immer rege zu halten. Alles was sie schrieb, lebte. Es war ihr eine echte Dichterfreude, wenn sie der Kinder Augen bei ihren Erzählungen aufmerkend leuchten sah oder aus Kinder-Munde hörte wie „schön“ eine ihrer Geschichten gewesen sei.

 

Für das Märchen hatte sie eine besondere Vorliebe. Als mir lange nach ihrem Tode das Lied eines reich begabten Dichters unserer Tage, das den Märchenzauber besingt, in die Hände fiel, überraschte es mich, wie tief diese Dichtung gerade das ausdrückt, was Rosalie Koch stets beim Lesen und Schreiben von Märchen empfand:

 

 

 

„Märchenzauber.“

 

Kinderzeit!

 

Goldener Traum, wer bringt dich wieder!

 

Wieder locken Amsellieder

 

Heut zur Waldeseinsamkeit –

 

Freies Schweifen durch die Matten,

 

Friedlich Ruh`n im Buchenschatten,

 

O, wie liegst du mir so weit!

 

 

 

Märchenpracht!

 

Deine Wunder uns zu zeigen

 

Riefst du oft zum Elfenreigen

 

Waldwärts uns in Mondesnacht;

 

Wenn das Irrlicht schwankt am Teiche,

 

Zwerge bei Schneewittchens Leiche

 

Stumm begeh`n die Trauerwacht.

 

 

 

Flog ein Reh

 

Blitzschnell durch die Fichtensprossen,

 

Sah`n wie Schmerzenreichs Genossen

 

Ib ihm mit verhalt`nem Weh;

 

Schlänglein dort im Waldesscheine

 

Kronen trug`s und Edelsteine,

 

Köstlich wie die Waldesfee.

 

 

 

Tief versteckt

 

Stand ein Jagdhaus, halb verfallen,

 

Still gemieden längst von allen

 

Die hier froh den Hirsch gestreckt.

 

Uns erschien das Schloß von Golde,

 

Wo Dornröschen einst, die Holde,

 

Sanft der Königssohn geweckt.

 

 

 

Märchenlust

 

Mit der Kinderzeit verflogen,

 

Daß dein Zauber uns betrogen,

 

Ach wie bald ward`s uns bewußt!

 

Wunderbar – und doch erstehen

 

Muß ich wieder heut dich sehen

 

Neu in meiner Kinder Brust.

 

 

 

Conrad von Prittwitz-Gaffron

 

 

 

So nehmt denn diese Gabe und teilt sie mit Euren Kindern, erzählt ihnen von der, die Euch so lieb gehabt hat und die auch Eure Kinder lieb haben würde, wenn sie noch am Leben wäre. Ihr wißt, welche Streiche ihr reicher Geist atmete, trotz der Kränklichkeit des Leibes, die jene Frische oft unterdrücken wollte. Nachdem Ihr alle aus unserem Hause gegangen waret, kam noch ein schöner Feierabend für die endlich Müdegewordene, später aber auch – Ihr wißt ja – ein Jahr schwerer Prüfung, denn sie litt an einem unheilbaren augenübel, ehe der Herr sie erlöste von allem Erdenleid und sie eingehn hieß zu seines Reiches Freuden. – Eine harte Jugend war Rosalie Koch beschieden gewesen, ihr rastloser Fleiß fand dann ein gesegnetes Arbeitsfeld in mancherlei Beziehung und ihr Glück auf Erden erblickte sie in der Liebe und Treue, die ihr ins so reichem Maße entgegengebracht wurden. In allem, was ihr das Leben brachte, hat sie den Herrn gefunden, dem sie dienen wollte mit ihrer ganzen Kraft, bei dem sie nun ausruht von ihrer Arbeit.

 

Wir aber gedenken ihrer in Liebe und Treue immerdar.

 

Gnadenberg, im Juli 1888.

 

Klotilde Haacke.

 

 

 

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