Durch's Werratal 1910

Artikel-Nr.: 978-3-86777-269-3

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Eine historische Wanderung entlang der Werra von der Quelle bis zur Mündung.

Band 4 von vier Bänden – Flußwanderführer von August Trinius, Broschur, 282 Seiten, Reprint 1910/2011 (Altdeutsche Schrift).

 

Inhaltsverzeichnis:

Enleitung
Von der Quelle bis Eisfeld
Talab bis Meiningen
In der Harfenstadt
Die Werra abwärts bis Salzungen
Durch stilles Land bis Lauchräden
Von der Ruine Brandenburg bis zum Heldrastein
Über Treffurt bis Wanfried
Weine Wallfahrt zum Hülfensberge
Über Eschwege nach Sooden-Allendorf
Burg Hanstein und Witzenhausen
Der letzte Wandertag bis Münden
Im Banne des Wesersteines

 

Einleitung --
Meinen Wanderbüchern, welche insbesondere deutsche Flusstäler schildern, wie Mosel, Saale und Unstrut, füge ich hiermit noch ein neues hinzu, das den Lauf der Werra von der Quelle an bis zu ihrer Verbindung mit der Fulda feiern soll. Und wie gern würde ich den Leser und Wanderer weiter führen, bis ihm die dunklen Wogen der Nordsee feierlich entgegenrauschen! Denn Werra und Weser sind ein und dasselbe, und nur die Wirrungen und Verschiebungen der Sprache im Lauf der Jahrhunderte hat dem Thüringer Wald die Ehre geraubt, einen der vier großen Ströme Deutschlands dem ewigen Meere zuzuführen. Aus den gigantischen Felskammern des Walles, der Deutschland von dem sonnigen Italien trennt, bricht der Rhein in wilden Sprüngen hervor. Von den Sudeten rinnen die Quellfäden der Oder, nahe echter Baudenpoesie des Riesengebirges tritt die Elbe zutage. Und die Weser? Das ist das fast tragische an ihr, dass sie dem modernen und geschichtsunkundigen Menschen heimatlos erscheinen muß. Wer kenn ihre Wiege? Sind die nicht immer noch gezählt, die zur Quelle der Weser einmal wandern? Und wenn sie nun droben stehen, umflüstert von den leis wogenden Waldkronen, wenn ihnen das helle, frische Naß aus umgrüntem Fels entgegenspringt: ein anderer Name leuchtet ihnen droben entgegen. Als man vor Jahren daran ging, die Quelle würdig zu fassen, da folgte man nicht geschichtlichem Rechte. Man beugte sich der seit Jahrhunderten gepflegten Überlieferung und entschied sich für den Namen, welcher der Heimat längst zur lieben Gewohnheit geworden war, ihr in Fleisch und Blut überging. Und ich gebe zu, dass heute etwas Fremdes würde in das heimatliche Empfinden getragen worden sein, hätte man in der Quellinschrift den traut gewordenen Namen Werra plötzlich in Weser gewandelt. Nicht umsonst haben Thüringer Dichter immer wieder das Werratal besungen und Schriftsteller den Ruf seiner Schönheit in die Welt getragen! – Doch müde sollen wir darum doch nicht werden, immer wieder mit Wort und Schrift darauf hinzuweisen, dass die Weser dem Thüringer Walde entströmt, eine Tochter unserer grünen Berge ist. Der aufhorchenden Jugend in der Schule müssen wir es künden, dass vielleicht doch noch einmal eine Zeit kommt, die wieder gutmacht, was frühere Jahrhunderte leichtsinnig opferten. Da würde ein Klingen von Berg zu Berg gehen, und noch stolzer würden die Tannen längs des heiligen Höhenpfades des Thüringer Waldes, dem Rennstiege, aufrauschen! –Werra und Fulda tragen heute nach ihrer Vereinigung beim Hann.-Münden den gemeinsamen Namen Weser. Die Werra zeigt nicht nur den kräftigeren Wasserstrom von beiden, auch ihre Länge (269 km) übertrifft die der Fulda. Vom Thüringerwalde bis zur Nordsee hieß sie in grauen Zeiten einst nur die Weser. Die Römer, voran der erste Schilderer Germaniens, Tacitus, sie nennen den Thüringer Fluß „Visurgis“. In einer Schenkungsurkunde Karls des Großen vom Jahre 775 wird der Fluß „Wisera“ genannt. In dieser Urkunde wird dem Kloster Hersfeld der zehnte Theil des königlichen Reichsortes Salzungen überlassen. Die Bezeichnung Wisera kehrt dann in kaiserlichen Urkunden wieder. Spätere Urkunden bezeichnen den Fluß wechselnd mit „Uuisera“, „Uuisora“, „Uuisara“, dann taucht „Wisara“ auf. Die ursprünglichste Schreibweise ist „Wisaraha“ bzw. „Unisaraha“. Das Doppel-u ist nur nach Professor Hertel eine besondere Form für das altdeutsche w, wie sie uns in der für südthüringische Geographie wichtigen Markbeschreibung der Breitunger Kirche vom Jahre 933 aufbewahrt blieb. Im Jahre 1016 taucht dann zum erstenmal das Doppel-r auf. Eine Urkunde Kaiser Heinrichs führt bei Beschreibung des Wildbannes die Form „Wirraha“ auf. Ein deutsch geschriebener Lehnsbrief des Abtes Heinrich von Hersfeld aus dem Jahre 1329 bringt dann zum erstenmal den heutigen Namen Werra. Wirraha und Wisera sind also eines Ursprunges. Werra und Weser sind eins. Auf mitteldeutschem Gebiete war so der Name Werra geprägt und verbliebt fortan. Das behendliche Wesen des Thüringers bezeugte sich auch hier mal wieder. In Niederdeutschland hingegen bewärte sich die festere und seßhaftere Art der Westfalen. Man hielt treu zum alten Worte Wisera. So muß es denn besonders den Thüringer schmerzen, dass eine Teilung des Flusses stattfinden konnte. Von der Quelle bis zur Mündung in die Nordsee nur ein einziger Name! Wird dieser Wunsch ein Traum bleiben? Dem Thüringer Walde würde eine Anziehungskraft mehr und erhöhter Ruhm zuteil werden. Im Herzogtume Sachsen-Meiningen, dem Lande des ehrwürdigen Fürsten, dessen Name in der Kunstwelt noch lange fortleben wird, entspringt die Werra, hoch droben, unweit des uralten Grenzpfades, dem Rennstiege, der Thüringen von Franken trennt. Sie ist der Hauptfluß des Landes, und auch die Bahn, welche von Eisenach nach Lichtenfels streicht, trägt den Namen Werra-Bahn. Zwei Quellfäden speisen die junge Werra: die Saar oder „Trockene Werra“ und die „Nasse Werra“. Letztere, als die längere, ist an ihrer Quelle am Zeupelsberge als die eigentliche Werraquelle monumental gefasst worden. Unvermerkt darf freilich nicht bleiben, dass sowohl unter den Chronisten wie den Anwohnern des Quellegebietes bis vor nicht langer zeit immer wieder Meinungsverschiedenheiten insofern sich geltend machten, dass man bald diesen, bald jenen Bach als die „Trockene“ bzw. „Nasse“ Werra ansprach. Heute scheint nun eine endgültige Auffassung endlich Platz gegriffen zu haben. Man kennt nur noch eine Werra (deren Quell man fasste“) und eine Saar. Und Saar? Die Annahme liegt sehr nahe, dass dies eben auch nur Werra-Weser heißt. „Wisara“ war die älteste Bezeichnung des Flusses. Die Umwohner an der einen Quelle hielten an der Urform fest, indem sie die Endsilben „sara“ in Saar wandelten, im Mittellaufe formte man sich Werra, während man in Niedersachsen treu Wisara-Weser beibehielt. So stellen Saar, Werra, Weser nur gleichsam Wurzel, Stamm und Krone ein und desselben Baumes dar: als die eigentliche Quelle der Werra-Weser ist für alle Zeiten jetzt die am Zeugelsberge entspringende anzusehen, wie solche auch die Messtischblätter und geologischen Karten anführen. Den Thüringer Wald südwestlich nun niedereilend, tritt dann der Bach in das eigentliche breite Werratal, berührt innerhalb Meiningen die Städte Eisfeld, Hildburghausen, Themar, Meiningen, Wasungen und Salzungen, streift ein Stück durch den weimarischen Kreis Eisenach, dann durch preußisches Gebiet, grüßt bei Berka und Kreuzburg nochmals weimarisches Land, um sich dann durch Preußen zu winden, die Privinzen Sachsen, Hessen-Nassau und Hannover durcheilend, und endlich bei Münden, mit der Fulda vereint, als Weser ihre breiten Fluten dem Meere entgegenzuführen.Durch die Jahrhunderte hindurch ist der Fischreichtum der Werra hervorgehoben worden. Selbst aus einer Reihe von Ortsnamen klingt uns diese Eigenschaft entgegen. Doch, eine Fangvorrichtung, mutmaßlich ein Wehr mit Netz, kehrt des öfteren in diesen Namen wieder. So in Vachdorf bei Meiningen, Vacha, Kleinvach bei Allendorf, Vaake (niederdeutsche Form) bei Münden und endlich in Dockerhagen. Höher und weiter aber reicht der Ruhm, den sich das Werratal ob seiner herzgewinnenden Schönheit erwarb. Wälder und Berge begleiten den Lauf des Flusses. Altertümliche Städtlein und grün gebettete Dörfer, Schlösser und Kirchen ragen auf, und aus Ruinen von Burgen und Klöstern weht uns der Flügelschlag der Geschichte, singt und klingt es noch aus den Tagen der Minnezeit. Treten im unteren Werratale die begleitenden Waldberge näher zum Flusse heran, oft eine majestätische Felsndgasse bildend, durch welche das silbrig schimmernde Wasser in schier launenhaften Windungen sich vor Jahrtauschenden gewaltsam einen Weg bahnte, so zeigt sich im allgemeinen das obere Werratal breiter. Saftige Wiesen polstern es aus, an den Ufern reiht sich Siedelung an Siedelung, und die herrlichen Bergzüge des Thüringer Waldes wie die Basaltkuppen der Vorderröhn geben dem Gesamtbilde den Stimmungsvollen Rahmen. Und noch eins wirkt hier mit: der Atemzug der Kunst, der uns hier immer wieder begeisternd anrührt. Poesie und Musik haben diesem Stückchen deutscher Erde unvergängliche Weihe verliehen. Wer hier sinnenden Herzens wandert und weilt, den grüßen Schatten, den umtönen Lieder, die längst Gemeingut unseres Volkes geworden sind. Das macht den unvergleichlichen Zauber des Werratales aus. Die Liebe zu ihm sitzt dem Volke tief im Herzen. Sein Werratal geht ihm über alles. Wenn der Abend niedersinkt, das Rauschen von Fluß und walt sacht hinüber in die nahende Nacht leitet, dann schreiten noch heute die dunkeläugigen Mädchen Arm in Arm durch die Dorfstraßen, mehrstimmig die Lieder zum Preise der Heimat singend, die ihnen Rudolf Baumbach und andere als schönstes Vermächtnis zurückließen. – – –

 

Ortschaften an der Werra:
 - Sachsenbrunn - Eisfeld  - Veilsdorf  - Hildburghausen  - Reurieth - Grimmelshausen - Themar - Henfstädt - Leutersdorf - Vachdorf - Belrieth - Einhausen - Obermaßfeld-Grimmenthal - Untermaßfeld - Meiningen - Walldorf - Wasungen - Schwallungen - Schmalkalden-Wernshausen - Fambach - Breitungen/Werra - Immelborn (l) und Barchfeld - Bad Salzungen - Leimbach - Tiefenort - Merkers - Dorndorf - Vacha
 - Philippsthal - Heringen -  - Dankmarshausen - Berka - Gerstungen  - Herleshausen  - Göringen - Wartha - Neuenhorf - Hörschel - Pferdsdorf-Spichra - Creuzburg   Ebenau - Mihla - Ebenshausen - Frankenroda - Treffurt - Wanfried  - Meinhard  - Eschwege -Bad Soden-Allendorf - Wahlhausen - Lindewerra - Witzenhausen  - Blickershausen  - Hedemünden - Hann. Münden

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