Vom Bauernkrieg bis zum Ende des I. Weltkrieges, von Rainer Lämmerhirt, Festeinband, 82 Seiten, 54 Fotos und Zeichnungen.
Inhalt:
Einführung
Auswirkungen von Reformation und Bauernkrieg auf die Region
Der 30jährige Krieg
Die Schlacht im Artelbach
Im Siebenjährigen Krieg 1756 bis 1763
Die Region um Mihla in den Ereignissen der Napoleonischen Zeit Jena/Auerstedt und die Folgen
Der Zug des Majors Ferdinand von Schill 1809
1809: In Tirol beginnt der Befreiungskrieg gegen Napoleon Andreas Hofer und seine Geschichte
Ein Adjutant des Tiroler Freiheitshelden Andreas Hofer stammt aus Mihla!
Vor 195 Jahren: In der Schlacht bei Waterloo verlor Kaiser Napoleon den Krieg und den Thron
Ein Mann aus Frankenroda nahm im Jahre 1815 an der Schlacht bei Waterloo teil
Aus der Zeit der Einigungskriege Einzelheiten zum Gefecht bei Neukirchen
Im I. Weltkrieg
Einleitung:
Krieg ist ein organisierter und unter Einsatz erheblicher Mittel mit Waffen und Gewalt ausgetragener Konflikt, an dem mehrere planmäßig vorgehende Parteien beteiligt sind. Ziel der beteiligten Parteien ist es, den Konflikt durch gewaltsame Kämpfe und Erreichen einer Überlegenheit zu lösen. Die dazu stattfindenden Gewalthandlungen greifen gezielt die körperliche Unversehrtheit gegnerischer Individuen an und führen so zu Tod und Verletzung. Krieg schadet so auch der Infrastruktur und den Lebensgrund-lagen der Parteien. Kriegsformen sind vielfältig und nicht unbedingt an Staaten oder Staatssysteme gebunden: Sie können auch innerhalb von Staaten stattfinden, etwa als Bürgerkrieg, Unabhängigkeitskrieg oder bewaffneter Konflikt, und zum Weltkrieg oder zum Völkermord werden. In der historisch belegten Menschheitsgeschichte haben knapp 14.400 Kriege stattgefunden, denen ungefähr 3,5 Milliarden Menschen zum Opfer gefallen sind. So liest sich eine wissenschaftliche Definition des Krieges. Nüchterne Zahlen, die in keiner Weise die Not, das Elend und die Leiden der davon betroffenen Menschen zum Ausdruck bringen. Seit es den denkenden Menschen gibt, gehören Kriege beinahe zum Alltag. Immer geht es um mehr Gebiet, mehr Einfluss, mehr Macht. Und immer sind die Menschen, die an den Kämpfen beteiligten und geschädigten Soldaten, aber auch deren Angehörige und die Zivilisten die Betroffenen. Kriege haben nie Gewinner, immer nur Verlierer
In der Geschichte der Werraregion sind Kriege die ständigen Begleiter der Menschen gewesen. Zwar gab es in unserer Gegend vergleichsweise wenig Kampfhandlungen, aber die günstige Verkehrslage unweit der alten Heerstraße zwischen West und Ost, der Königsstraße, und an den Passübergängen des Hainichs gelegen, lockten immer wieder feindliche Heerscharen an. Unsere Region litt daher besonders unter den Folgen der Kriege, unter Einquartierungen und Plünderungen.
Besonders der 30jährige Krieg blieb aufgrund seiner Gräueltaten einer verrohten unmenschlichen Soldateska lange im Gedächtnis der Menschen. Noch meine Großmutter wusste von ihrer Großmutter vom Wüten der Kroaten oder gar vom Schwedentrunk. Viele Informationen erfahren wir aus den Eintragungen der Kirchenbücher. Hier hat sich das Leid in nackten Zahlen und kurzen Bemerkungen festgesetzt. Aber auch die Jahre nach dem Großen Krieg machten die Menschen nicht schlauer. Die Methoden der Kriegsführung wurden immer brutaler, Kriege kosten immer mehr Opfer. Das alles endete im Wahn der Weltkriege, von denen wir nur über den später als Ersten Krieg bezeichneten berichten wollen. Die Unsinnigkeit und das Verbrechen von Kriegen versteht man, so glaube ich, nur, wenn man sich mit den furchtbaren Einzelheiten beschäftigt. Und genau dies soll mit dieser Veröffentlichung erreicht werden: Die Wunden, die die Kriege vom Bauernkrieg bis zum Jahre 1918 in unserer Region schlugen, aufzuspüren, sichtbar zu machen und damit gerade diese Geschichte nicht dem Vergessen anheim fallen zu lassen, sondern sie als Mahnung und Erinnerung an alle Nachfolgenden aufzuschreiben.