Rübezahl Berggeist im Riesengebirge 1845 - Bd 1 (von 2)

Artikel-Nr.: 978-3-86777-243-3

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Band 1 von 2 Bänden (122 Sagen auf 530 Seiten) von Rosalie Koch. Dieser 1. Band hat 258 Seiten und 8 Zeichnungen. Paperback.



Inhalt: ---

Einleitung - Woher Rübezahl seinen Namen hat  - Rübezahl straft einen Spötter  - Der Kräutersammler  - Die Anleihe - Der böse Vogt   - Wie Fischbach durch Rübezahls Hülfe erbaut worden  - Der Wanderstab  - Der Adept  - Der Wunderthaler  - Mutter Elfe  - Das Zauberbuch  - Die Springwurzel  - Der kleine Peter -  Wie Rübezahl die Uebertretung seiner Gesetze bestraft  - Das Rad  - Grünmantel  - Der alte Schäfer  - Rübezahl straft einen Ignoranten  - Die Reise nach Karlsbad  - Der verzauberte Stab  - Rübezahl und der lügenhafte Knecht  - Der gefundene Esel  - Die drei Tischlergesellen  - Rübezahl macht einem Förster einen Zopf  - Wie Rübezahl vor Prellerei warnt  - Die Musterreiter  - Wie Rübezahl einem Bauer hilft  - Der Spieler  - Rübezahl und der Schneider   -  Der reiche Bäcker  - Wozu es nütze, schweigend Unrecht zu ertragen  - Wie Rübezahl sich eines armen Studenten annimmt  - Die drei besten Menschen  - Die Perrücken  - Glücks-Männlein  - Der böse Edelmann  - Die gefärbten Badegäste  - Mecker-Friede  - Rübezahl betrügt die Geldmäkler  - Rübezahl, Schauspiel in einem Akt
 

Einleitung: ---
Das Riesengebirge, das Euch, meine jungen Freunde, aus der geographischen Lehrstunde wohl bekannt ist, ja das Einzelne von Euch wohl schon besucht haben, ist derjenige Theil der Sudeten des Preußischen Staates, wo sie am höchsten und engsten verbunden sind, und Schlesien von Böhmen und Mähren scheiden. Die hervorragenden Spitzen derselben sind von ansehnlicher Höhe, die Riesen- auch Schneekoppe genannt, welche 4950 Fuß hoch ist; ferner der Reifträger, das hohe Rad und die Sturmhaube; auch haben starke Flüsse, z.B. die Elbe und der Bober, ihren Ursprung zwischen den felsigen Höhen. ¬¬– Dort nun war ehemals der Aufenthalt eines mächtigen Berggeistes. Sein Gebiet umschrieb auf der Oberfläche des Riesengebirges nur wenige Meilen, breitete sich aber im Innern desselben desto weiter und tiefer aus. Der Gnom herrschte oft Jahrhunderte lang still in seinem unterirdischen Reiche, und erhob sich nur selten auf die Oberwelt, um dort sein Wesen zu treiben.Zur Zeit, als noch kein menschlicher Fußtritt das verkümmerte Knieholz und die spärliche Vegetation der Berge betrat, ehe die Gegend bewohnt war, begnügte sich der Herr der Riesenberge damit, wilde Thiere an einander zu hetzen, oder sie aus ihrem Lager aufzuschrecken, und sie in wilder Jagd durch das Gehölz zu treiben.Als er aber nach langer Zeit wieder einmal das Tageslicht der Oberwelt aufsuchte, fand er zu seinem Erstaunen Alles so sehr verändert, daß er fast sein eigenes Gebiet nicht wieder erkannte. Grünes Saatenfeld erhob sich, wo früher ein finsterer Wald gelegen hatte, und auf den Wiesen weideten Schafe und Rinder, unter der Obhut singender Hirten und schützender Hunde. Da lagen einzelne Hütten in den Thälern, aus deren Schonsteinen der Rauch lustig empor stieg, und vor deren Thüren muntere Kinder spielten, mit fröhlichem Geschrei. Der Gnom wunderte sich nicht wenig über diese neuen Erscheinungen; seine größte Aufmerksamkeit aber erregten die Gestalten der Menschen, die er nie zuvor gesehen hatte. Seine Neugier ward rege, und er beschloß, diese fremden Wesen näher kennen zu lernen, indem er ihre Gestalt annahm, und einige Zeit unter ihnen lebte.Zuerst trat er als Knecht in die Dienste eines Landwirthes, und verrichtete seine Arbeit aufs Beste. Was er unternahm, das gelang, und er schaffte seinem Herrn so großen Nutzen, daß dieser leicht ein reicher Mann hätte werden können. Aber er war ein Verschwender, und verjubelte leichtsinnig Alles, was der fleißige und geschickte Knecht erwarb, dem er für seine treuen Dienste nicht einmal dankte. Darüber ward denn der Berggeist ärgerlich, und suchte sich einen andern Herrn, bei dem er sich als Schafhirt vermiethete. Und wieder gedieh unter seiner Aufsicht die Heerde aufs Beste; kein Schaf erkrankte, keins zerriß der Wolf, so lange der Gnom sie hütete. Aber der Herr war ein Geizhals, der niemals genug hatte, dem treuen Knecht kaum satt zu essen gab, und ihm, so oft er konnte, das bedungene Lohn verkürzte. Darum ging dieser auch bald wieder aus diesem Dienst, und kam als Gerichtsdiener zu einem Amtmann. Er versah auch diesen Dienst mit allem Eifer, und in kurzer Zeit war im ganzen Kreise kein Dieb oder Straßenräuber mehr zu finden. Als aber der Berggeist sah, daß der Amtmann ein ungerechter Richter war, der sich durch Geschenke und Schmeicheleien bestechen ließ, mochte er ihm nicht länger dienen, und lief davon. Da er nun durch Zufall an lauter schlechten Menschen gerathen war, glaubte der Gnom, daß sie alle nicht anders wären, und ohne Lust, weitere Proben davon zu machen, nahm er sich vor, so weit sein Gebiet reiche, die Menschen zu necken und zu plagen, damit sie sich wenigstens aus dieser Gegend entfernen sollten. Wenn er nun wieder von Zeit zu Zeit die Oberwelt besuchte, neckte er die Reisenden, und mischte sich in ihre Geschäfte. Er leitete die Fremden irre, die sein Gebiet betraten, oder trieb Regenwolken zusammen, um sie durch Sturm und Gewitter zu erschrecken. Er stellte oft in der ödesten Gegend ein Wirthshaus, oder einen wundervollen Pallast auf, und äffte die hungrigen und ermüdeten Wanderer auf alle Weise darin. Wenn betrügerische Roßtäuscher sein Gebiet betraten, zeigte er sich nicht selten auf einem schönen Pferde als ein vornehmer Herr; ließen sie sich nun verleiten, ihm das Roß abzukaufen, und ritten weiter damit, so verwandelte es sich nach kurzer Zeit in einen Strohwisch. – Traf er dagegen einen unbemittelten Edelmann, der auf einem magern Klepper traurig durch das Gebirge ritt, so kam er ihm wohl als ein stattlicher Reiter entgegen, ließ sich in ein Gespräch mit ihm ein, und suchte ihn zu irgend einer Wette zu veranlassen. Er selbst verlor dann, und gab dem glücklichen Gewinner sein schönes Pferd, steckte ihm wohl auch noch heimlich eine Rolle mit Gold in die Tasche.Solche Vorfälle wurden aber bald bekannt, und lockere Burschen oder Abenteurer, die davon hörten, suchten nun die Wohlthätigkeit des Berggeistes auf ähnliche Weise in Anspruch zu nehmen. Aber da wurden sie empfindlich getäuscht; wenn sie auch glücklich das Pferd erlisteten, so verwandelte es sich doch bald genug in einen dürren Stock, auf dem sie immer weiter ritten, ohne es zu bemerken, und zum Gespött in Stadt und Land wurden, wohin sie kamen.So trieb er sein Wesen oberhalb des Gebirges, bald als neckender Spuck, bald als Wohlthäter der Armen, je nachdem seine Laune eben war. Die Märchen, welche über den Berggeist Rübezahl noch im Munde des Volkes fortleben, oder wie sie in zerstreuten Büchern zu finden sind, findet Ihr, meine jungen Leser, hier größtentheils gesammelt und meist neu bearbeitet. Die Autoren, von denen ein Theil derselben entnommen worden, sind: Musäus, Lehnert, der Kräuterklauber u. a. m. Das Märchen von Houwald: „Rübezahl und seine Schwestern,“ ist ganz unverändert aufgenommen worden.

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